Grundputz im Badezimmer

Welcher Grundputz ist der Richtige im Zusammenhang mit der Plattengrösse?

Die Wahl des richtigen Grundputzes im Badezimmer hängt nicht nur von den Feuchtigkeitsbedingungen ab, sondern auch von der Grösse der Wandplatte, die auf den Wänden verlegt werden sollen. Plattengrösse und Grundputz im Badezimmer müssen optimal aufeinander abgestimmt sein, um eine dauerhafte Haftung und Stabilität zu gewährleisten.

Den geeigneten Grundputz finden

Zuerst gilt es natürlich, den richtigen Grundputz auf den zu bearbeitenden Untergrund auszuwählen. Ist es Beton, Mauerwerk und Kalksandstein. Dazu ist auch die Haftvermittlung zentral, um eine saubere Verbindung zum Untergrund zu erhalten.
Weiter gilt es abzuklären, welcher Beanspruchungsklasse die Wandflächen zugeordnet sind. Eine öffentliche Dusche ist anders zu beurteilen wie die Wände in einem privaten Badezimmer.

Grundputz im Badezimmer

Warum spielt die Plattengrösse eine Rolle?

Die Grösse der Wandplatte beeinflusst die Belastung und den Spannungsaufbau auf der Wand. Grossformatige Platten erzeugen durch ihr Gewicht und den kleineren Fugenanteil höhere Spannungen auf dem Untergrund als kleinere Platten. Daher muss der Grundputz im Badezimmer den Belastungen standhalten und eine gute Haftung bieten und gleichzeitig aber auch den Feuchtigkeitsansprüchen genügen.

Grossformatige Platten

Ab wann gilt eine Wandplatte als grossformatige Platte?
Zum Erstaunen ist gemäss Merkblättern eine Platte über 1600cm2 schon als Grossformat einzustufen. Dies bedeutet, dass eine Plattengrösse von 30/60cm auf 1800cm2 schon unter Grossformat fällt. Grossformatige Platten erfordern einen besonders stabilen und ebenen Untergrund, da schon kleinste Unebenheiten zu Haftungsproblemen führen können. Ausserdem wirken grössere Fliesen durch ihr Gewicht stärker auf den Untergrund ein.

Bei grossformatigen Platten ist eine erhöhte Anforderung an die Druckfestigkeit gestellt. Bei der Verwendung von grossformatigen Platten im Klebeverfahren muss ein Zementgrundputz mit einer Druckfestigkeit über 6N/mm2 als tragfähiger Untergrund eingesetzt werden. Die Haftbrücke auf Betonuntergründen muss aufgekämmt werden.

Bei allen Grundputzen ist eine Solldicke von 10mm gefordert.

Bei kleineren Formaten eignet sich auch, je nach Untergrund, ein herkömmlicher Kalkzementputz oder Sanierputz, diese Putze sind sehr stabil und resistent gegen Feuchtigkeit.

Gipsputze oder Gipszementputze gehören nicht in einen Nassraum unter einen Plattenbelag.

Um die ausgeführte Qualität des Grundputzes zu prüfen, gibt es verschieden Prüfmethoden.
Als erstes gilt es zu prüfen, ob das richtige Material verarbeitet wurde, verlange beim Gipser ein Produkteblatt. Ferner ist und der aufgebrachte Grundputz auf Festigkeit und Absanden mittels Kratzproben zu prüfen. Ebenheit, Flucht und Senkel sind einfach mit einer Wasserwaage zu prüfen, unter Berücksichtigung der Toleranzen. Und das Wichtigste ist, die Prüfung der Trockenheit des Grundputzes vor dem Belegen mit Platten. Hier gilt die Faustregel, je nach Produkt, je Millimeter Schichtdicke, 2 Tage Trocknungszeit:

Der Grundputz sollte 20 Tage Trocknungszeit aufweisen, bevor er belegt wird.

Zwar ist der Grundputz «nur» eine Zwischenschicht, aber trotzdem sehr zentral. Die Wahl des richtigen Grundputzes im Badezimmer hängt stark von der geplanten Plattengrösse ab. Im Zusammenhang mit Untergrund, Haftung, Tragfähigkeit, Feuchtigkeit, Ebenheit und Feuchtigkeit, Resistenz, stellt es trotzdem eine Herausforderung dar. Alle diese Themen und zur Unterstützung der Materialwahl, gibt es ein aktuelles Merkblatt, erarbeitet durch SPV und SMGV.
Merkblatt; Untergründe für Wandbeläge aus Keramik, Natur- und Kunststein im Innenbereich.

Die richtige Wahl ist zentral, wir unterstützen Dich gerne dabei.

Autor: Reto Hänni
Kategorie
Fachartikel
Thema
Grundputz
Veröffentlichung
Oktober 2024
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