Umbau in begehbare Dusche

Möchten Sie auch freien Zutritt zu Ihrer Dusche, ohne eine Schwelle?

Abbruch von Vormauerung und Duschtasse zur Vorbereitung der schwellenlosen Dusche
Klassische Dusche

Die klassische Dusche, die in den letzten Jahren gebaut wurde, kennt jeder. Dies hat nichts mit einer begehbaren Dusche zu tun. Eine Duschtasse dient als Grundlage. Diese sieht aus, wie die kleine Schwester der Badewanne. Bis anhin unbestritten, gilt diese Variante als Platzhirsch unter den Ausführungsvarianten. Als Vorderabschluss wurde eine sogenannte Vormauerung gewählt. Einerseits musste die Vorderseite der Duschtasse verdeckt werden und andererseits galt die Vormauerung als „Bremse“ für den Duschvorhang.

Die Luftströme des Warmwassers setzten den Vorhang in Bewegung, entweder der Plastikvorhang klebte am Hintern oder er wehte nach aussen oder liess das Duschwasser auf den Boden raus plätschern. Daher war wohl die Vormauerung auch ein notwendiges Übel.

Wie es so oft im Leben so ist, findet man sich mit der Situation ab, aber halt nur so lange bis man etwas Besseres findet oder erlebt. Der Wunsch nach einem «freien Zutritt» in die eigene Dusche wird gross. Aber geht das überhaupt, eine Dusche in schwellenlos umzubauen und wie gross ist der Eingriff? Die gute Nachricht zuerst, ja es geht.

Vorabklärung

Es bedeutet jedoch, gute Vorabklärungen zu treffen. Die brennendste Frage ist sicher die Höhe des bestehenden Wasserablaufes. Dieser nämlich bestimmt die neue Höhe der Duschen – Ablaufrinne. Da es ein Gefälle in Richtung Fallstrang benötigt, kann an der Höhe nicht getrickst werden. Sollte der bestehende Ablauf nicht trotzdem zu hoch sein, gibt es noch diverse andere Möglichkeiten, den Traum zu verwirklichen.

Eventuell kann ein neuer Ablauf gebohrt werden oder an einen anderen Strang angehängt werden. Daher ist diese Abklärung von zentraler Bedeutung und dazu braucht es wirklich einen Fachmann.

Danach kann der Umbau beginnen:

Es erfolgt ein Rückbau der bestehenden Bauteile, wie Schwelle und Duschtasse. Die Wände müssen auch aufgebrochen werden, auf eine Höhe von ca. 20cm über den neuen fertigen Bodenbelag. In dieser Zone wird die neue Abdichtung aufgebordet und an den Untergrund verklebt, um einen Wanneneffekt zu erzielen. An dieser Stelle natürlich auch der Hinweis, dass bei nur teilweisen Abbrucharbeiten der Wände genügend Reserveplatten vorhanden sein müssen. Sollte das nicht der Fall sein, können natürlich auch alternativ dazu Kontrastplatten eingesetzt werden.

Freier Zugang in die bodenebene Wellnessdusch
Neue Duschrinne

Die neue Duschrinne kann nun montiert und an die Kanalisation angeschlossen werden. Am schönsten und gebrauchstauglichsten ist natürlich eine Rinne auf Mass. Das bedeutet, dass die Rinne von Wand zu Wand reicht und nicht noch seitliche komische Abschlüsse und Gefällsschnitte benötigt. Die Rinnenhöhe ergibt natürlich dadurch auch das Gefälle in der Dusche. Da empfehle ich das Gefälle in der Dusche in mindestens 2% auszuführen. Die Entwässerung funktioniert ab 2% hervorragend auch bei rauen Plattenoberflächen.

Danach wird der Gefällskeil erstellt, dieser wird mit Mörtel erstellt. Es eignen sich schnellabbindende Produkte, um keine langen Wartezeiten zu haben. Noch besser ist es einen 2 Komponenten Kunstharzmörtel einzubauen, dieser Mörtel ist ab einer minimalen Dicke von 20mm schon selbsttragend und kann auch bei geringer Rohrüberdeckung verwendet werden.

Abdichtung

Der nächste Schritt ist die Abdichtung, diese wird benötigt, um wie in der „alten Wanne“ das Wasser zu sammeln und abzuführen und den Untergrund vor Nässe zu schützen. Da gibt es nur eine Möglichkeit, gemäss SIA 271 ist eine Abdichtungsstärke von mindestens 2mm gefordert, diese erreicht man nur mit einer Abdichtung aus Flüssigkunststoff. Die Abdichtung muss übrigens auch auf den bestehenden Boden ausgeführt werden, daher sollten auch Reserveplatten vorhanden sein.

Endlich ist die Schwelle weg!

Die begehbare Dusche nimmt nun Form an. Anschliessend können die Wand- und Bodenplatten darauf verlegt und die Fugen verschlossen werden. Mit der fertigen Oberfläche steht nur noch die Frage an, wegen des Spritzschutzes. Der Einbau einer Glaswand ist natürlich die eleganteste Lösung. Die Länge, Höhe und Position ist eine Frage der örtlichen Gegebenheiten. In Frage kommen natürlich auch Abschlüsse mit Glastüren. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos und mittlerweile auch erschwinglich. Lediglich die Wartezeiten haben noch nicht abgenommen, es dauert 4-6 Wochen bis nach Fertigstellen der Arbeiten der Dusch-Spass so richtig abgehen kann.

Reinigung

Zum Abschluss ist es auch sehr wichtig, dass Sie eine richtige Reinigungsanleitung erhalten, wie reinige ich die Rinne, mit welchem Mittel reinige ich den fertigen Belag, welches sind die passenden Reiniger.

Jetzt kann der Spass losgehen in der neuen umgebauten schwellenlosen Dusche.
Autor: Reto Hänni
Kategorie
Fachartikel
Thema
Dusche
Veröffentlichung
November 2018
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