Mit voller Konzentration pressen wir uns die Ohren zu. – Ein lauter Knall – ein kurzes kleines Hüpfen des Steinmockens – und wieder Stille. Bitte schön: Stein abbauen, nach 300 Millionen Jahren sind wir die ersten Menschen, die in den Stein reinschauen dürfen. Irgendwie kommt schon eine andächtige Stimmung auf. Täglich gehen wir über solche Natursteine und machen uns nicht wirklich Gedanken, was da genau dahintersteckt in Sachen Entstehungsgeschichte und Abbau des Natur-Steins. Der Andeerer Granit oder eben Gneis entstand vor ca. 300 Millionen Jahren unter grossem Druck und grosser Hitze. Vor 50 Millionen Jahren wurde der Gneis während der alpinen Gebirgsbildung, oder auch Alpenfaltung genannt, an die Oberfläche gebracht. Die Zahlen muss man sich zuerst mal verinnerlichen (300 Mio. Jahre!).
In Andeer baut die Firma Toscano diesen Stein ab und verarbeitet ihn anschliessend zu unserem Gebrauch. In Laufrichtung der Schieferung des Gesteins werden die Steinblöcke aus dem Massiv gesprengt. Mittels horizontalen und vertikalen Bohrungen in das Gesteinsmassiv werden Hohlräume erstellt, die Plätze für Sprengstoff bieten. Der ausgesprengte Block wird von seinem Platz rausgehoben und mit weiteren Bohrungen und Sprengungen transportfähig zerstückelt. Mit unglaublich riesigen Seilsägen und Nassfräsen werden die Steine immer mehr in die gewünschten Produkte verarbeitet.
Aus dem Andeer Gneis werden x-verschiedene Produkte hergestellt. Bodenplatten, Fassadenplatten, Blockstufen für Treppen, Mauersteine, Mosaikplatten, Pflastersteine, Randsteine und zuletzt Gartenzierkies oder Bahnschotter. Alles in unterschiedlichen Oberflächen auf Bestellung. Gesägt, geschliffen, geflammt, gestockt, bruchroh oder poliert. Wirklich verwertet werden können leider nur ca. 80% des Steinblockes, der ganze Rest sind Abschnitte, die keine Verwendung finden. Aber wirklich von Abfall können wir nicht reden, es wird der Natur zurückgeführt.
Der Andeer Gneis ist bekannt durch seine grünliche Farbe, vor allem mit polierter Oberfläche schön sichtbar. Durch den grünen Glimmer im Gestein, entsteht die Optik, des Steines, einzigartig und unverkennbar. Durch die Härte des Gesteins wird der Belag schier unzerstörbar. Wer im Bündnerland schon mal Steindächer auf Häusern und Ställen gesehen hat, der hat damit auch auf den 300 Millionen Jahren alten Andeer Gneis geschaut. Um noch tiefer in die Produktion Einblick zu erhalten oder sich über Produkte zu informieren, findet ihr unter diesem Link weitere Infos. Eindrücklich und harte Schweizer Naturfakten. So geht Stein abbauen.