Mosaik ist ein Obergriff für ganz unterschiedliche Materialien. Von Micro Mosaik bis Knopfmosaik. Der einzig gemeinsame Nenner ist der Name Mosaik und bedeutet nichts anderes als das Zusammenfügen von kleinen, einzelnen Teilen.
Der Begriff Mosaik reicht bis ins Altertum zurück. Schon damals wurden Mosaike zusammengefügt. Einerseits als Oberflächenverkleidung und andererseits als Bild oder Kunstwerk. Viele Mosaikbilder finden sich in Kirchen und Klöstern oder Herrschaftshäuser. Schon damals gestalteten sich die Arbeiten als filigran und aufwändig und waren eher Kunstwerke als einfache nutzbare Beläge. Auch heute geht das noch in die gleiche Richtung. Eine Mosaikoberfläche ist keine Massenware und behält immer noch den Charakter eines Kunstwerkes.
Zwischenzeitlich wurde versucht, mit billig Material und tiefen Quadratmeterpreisen die Flächen gegenüber der Flächenkeramik zu erobern, was aber nicht richtig gelungen ist und meistens an der Ausführungsqualität gescheitert ist. Unansehnliche, nicht fachmännische Beläge waren das Resultat.
Der Mosaikleger ist kein Plattenleger.
Dafür braucht es schon besondere Qualitäten, Mosaik zu verlegen bewegt sich ausserhalb der gewohnten Plättli-Arbeit.
Vor den eigentlichen Verlegearbeiten ist die Untergrundvorarbeit genauso wichtig. Die gerade Oberfläche ist ein Muss, vergleichbar ist ein Weissputz von guter Qualität. Es kann während des Verlegen des Mosaikes nichts mehr korrigiert werden. Die Masse, Höhen, äusseren Ecken etc. sind vorher zu bestimmen und auf die richtigen Quoten aufzudoppeln oder zu spachteln. Die Königsdisziplin ist, einen Badraum mit Mosaik zu belegen ohne das ein einziger Stein geschnitten wird, ja das ist möglich. Das braucht schon ein gutes Vorstellungsvermögen und die richtigen Hilfsmittel dazu.
Keine einzelne Steine
Heute sind die Mosaike als sogenannte Blättler lieferbar. Die einzelnen Steine sind so zusammengefügt das ein Blatt ca. 30/30 Zentimeter gross ist. Verschiedene Klebearten sind je nach Hersteller und Einsatzort erhältlich. Normalerweise werden die Steine auf einem Glasfasergewebe oder einem PU Netz aufgeklebt. Das eignet sich nicht für den Unterwasserbereich, so zum Beispiel in einem Schwimmbad wird vorderseitig geklebtes Mosaik verwendet. Die ersten Italienischen Glasmosaike waren alle vorderseitig verklebt. Zuerst wurde das Mosaik mit Weisszement ausgefugt und in den Mörtel eingelegt, danach wurde das Papier entfernt und nachgewaschen.
Das bekannteste Mosaik ist das Italienische Bisazza Glasmosaik, unbestritten die Nummer 1 auf der ganzen Welt. Das eingefärbte flüssige Glas wird in Formen gegossen, ausgekühlt, auf ein Netz geklebt. Der glasige Charakter hinterlässt auch nach der Verlegung seinen Charme und die Farbvarianz. Die übliche Steingrösse ist 2×2 cm quadratisch. Farbverläufe, durchschimmernde Steine, ja sogar in Gold oder Platin stehen die Mosaike zur Auswahl.
Ein weiterer Klassiker ist das Knopfmosaik. Die Steine sind im Gegensatz zum Glasmosaik rund und werden auch auf einem Netz zu einem Mosaik aufgereiht. Die Steine sind aus gebranntem Ton oder Porzellan und sind an der Oberfläche glasiert. Mit dieser Art Knopfmosaik lassen sich wunderbare Rundungen ausformen. Auch das Material ist in den letzten Jahren aus der Mode gekommen und erlebt jetzt wieder ein Revival. Der grosse Fugenanteil zwischen den Steinen macht das Material sehr lebendig und auch reinigungsintensiv.
Der neuste Schrei ist ein wirklich innovatives Mosaik aus Recyclingmaterial. Das Micromosaik kommt, wie könnte es anders sein, auch aus Italien, genauer gesagt aus Sizilien. Findige Unternehmer entwickelten eine Lösung, wie aus ausgesteuerten Bildschirmen und Fernseher ein Recycling Mosaik hergestellt werden kann. Das Glas der Bildschirme wird zermahlen mit neuen Farbpigmenten versetzt. Das Gemisch kommt in Formen und wird wieder in die Steingrösse von 6x6mm Kantenlänge geschmolzen. Die losen, erhärteten Steine werden grösstenteils von Hand wieder in Form gebracht und rückseitig mit einem PU Leim vernetzt. Auch das Micro Mosaik ist dann in Blattgrössen von 30/30cm verlege fertig. Das ganze Sortiment von Micro Mosaik finden sich im Plattenladen Zürich wieder.
Fugen, Endbehandlung
Alle Mosaike lassen sich mit Zementfugen- oder auch Epoxyfugenmaterial verfugen. Der Einsatzort bestimmt auch das Fugenmaterial. Auf stark belasteten Flächen wie Fitnesscenter und Schwimmbäder ist eine Zweikomponentenfuge ratsam. Bei beiden Fugenvarianten ist es wichtig, den fertigen Belag vor der Übergabe an den Bauherrn einer Endbehandlung zu unterziehen. Der Schleier nach dem Verfugen ist bei allen Mosaikvarianten zu entfernen, um ein einwandfreies Werk zu übergeben.
Micromosaik oder Knopfmosaik wie soll dein Kunstwerk aussehen?