Wie der Titel schon verrät, handelt es sich im nachfolgenden Artikel um einen speziellen Belag, der vor allem in der Industrie eingesetzt wird. Der Industrieboden ist rein auf Funktionalität ausgelegt. Der grosse Vorteil dieses Belages ist sicher, dass er keine Fugen aufweist. Dies ist ja bekanntlich der Schwachpunkt eines Keramikbelages.
Die Fugen können nicht verschmutzen, Flüssigkeiten aufnehmen oder bei den Überfahrten Geräusche verursachen. Die kompakte geschlossene Oberfläche des Industriebodens lässt sich leicht reinigen und nimmt keine Flüssigkeiten auf. Er eignet sich hervorragend zum Befahren. Stapler, Rollhubwagen, Autos und Fahrzeuge aller Art zwingen den Belag nicht in die Knie. Das liegt am ganzen Bodenaufbau. Der Industrieboden wird als Verbundsystem ausgeführt. Der Untergrund muss tragfähig und stabil sein.
Am besten eignet sich ein Hartbeton oder Zementüberzug in genügend grosser und guter Qualität. Der ausgetrocknete Untergrund muss angeschliffen werden, um eventuelle Sinterschichten zu entfernen, die haftvermindernd sein können. Durch das Schleifen des Untergrundes öffnen sich die Poren, um den neuen Kunstharz aufzusaugen
Kunstharze sind synthetische Harze, als Vorbild dient der Harz aus der Natur. Die Konsistenz ist vergleichbar mit einem Baumharz. Das erste brauchbare Kunstharz wurde schon 1902 erfunden. Damit das Kunstharz aushärtet wird mit zwei Hauptkomponenten gearbeitet. Das Harz und der Härter. Vermischt man beide Komponenten setzt die Reaktion ein.
Der Härtungsprozess beginnt. Je nach Produkt lässt sich das gemischte Kunstharz ca. 30 Minuten verarbeiten, bevor dieser komplett aushärtet. Aushärten bedeutet jedoch noch nicht das die Endfestigkeit erreicht ist. Dieser Prozess ist erst wie bei zementösen Produkten nach ca. 30 Tagen abgeschlossen. Nach 7 Tagen kann der fertige Belag schon mechanisch belastet werden.
Der angeschliffene Untergrund wird mit der ersten Kunstharz Schicht bespachtelt. Diese Grundierung dient als Haftvermittler, Staubbinder und kann sogar als Dampfsperre eingesetzt werden. Die Kunstharzmischung für die erste Schicht wird je nach Untergrund mit feinem Quarzsand oder Stellmittel versetzt. Die Trocknungszeit vor dem Weiterarbeiten beträgt ca. 12 Stunden, maximal jedoch 48 Stunden.
Der zweite Arbeitsschritt, oder eben die zweite Schicht wird als Mischung von Kunstharz, Epoxy und Quarzsand aufgespachtelt. Die Stärke des Sandkorns gibt den Materialaufbau vor. Das Material wird über das Korn abgezogen und ergibt eine gleichmässige Schicht. Die gespachtelte zweite Schicht wird mit Sand abgestreut und bedeckt das Kunstharz vollständig. Diese sandige Oberfläche gewährleistet die Rutschfestigkeit beim fertigen Belag.
Die dritte und letzte Schicht ist die farbgebende Versiegelung. Die sichtbare Endschicht kann nach Wahl eingefärbt werden. Da stehen fast alle RAL Farben zur Verfügung. Die Versiegelung kann wahlweise mit Epoxid oder PU appliziert werden. Beide Materialien haben ihre Vor- und Nachteile. Die Versiegelung wird aufgerollt oder aufgespachtelt, je nach Material.
Nach Beendigung der Arbeiten darf der Industrieboden 7 Tage nicht mechanisch belastet werden. Die Verlockung auf den Baustellen ist immer wieder gross, dass der Belag am nächsten Tag wieder begangen wird, da er schon so «Fertig» aussieht. Der Schein trügt und der Belag braucht wirklich noch Ruhe.
Um den Industrieboden zu reinigen, eignen sich am besten leichte Grundreiniger, es reicht je nach Nutzung auch den Boden feucht aufzuwischen. Ich empfehle Ihnen da unseren PUROLITH 12.