Das Hand-Werk zeigt sich in jeder einzelnen Platte.
Dementsprechend sind auch wir Verarbeiter gefordert.
Der neue Trend sind handgeformte Wand- und Bodenplatten. Die Individualität wird grossgeschrieben. Weg von der «Totgebrannten» Industriekeramik hin zur Charakter-Keramik.
Dabei beobachte ich immer mehr, dass sich der / die Bauherr*in mit seiner Auswahl der Keramik für das Eigenheim gegenüber der cleanen, normalo Platte weg entscheidet.
Dieser Trend fordert uns in der Beratung sowie auch in der Ausführung.
Bei der Beratung ist es ganz wichtig, dem Kunden zu erklären, was handgefertigte Keramik genau heisst. Dabei finde ich es wichtig, ehrlich zu beraten, dazu gehören alle Vor- und Nachteile. Nichts Schlimmeres, wenn sich der Kunde ein «Pinterest Bad» wünscht und sich der Konsequenzen nicht bewusst ist.
Nebst der Optik ist auch die Technik sehr entscheidend, Masstoleranzen, unterschiedliche Fugenbreiten, Überkanten und eventuell auch einen höheren Reinigungsaufwand gehören genauso zur handgefertigten Keramik wie der «Wow Effekt» von Glasuren und Gesamtoptik.
Handwerk perfekt imperfekt, so lautet die Devise bei der Verarbeitung. Handgefertigte Keramik braucht eine besondere innere Haltung bei der Verarbeitung. Sind wir doch seit Jahren gewohnt, perfekt massgenaue Keramik zu verarbeiten, ändert sich das mit dem Verlegen von handgefertigten Produkten. Die Aufgabe des Plattenlegers ist es, das «unperfekte» Material perfekt zu verlegen. Das bedeutet saubere Eckausbildungen, Einteilung von Feldern, um immer wieder in ein Rastermass zu finden. Dies bedeutet natürlich auch, einen höheren Aufwand unserer Arbeitsleistung.
Handgefertigte Keramik zeigt Charakter, zeigt wie schön Keramik sein kann. Es durchbricht den Mythos einer notwendigen Oberflächenverkleidung hin zu einem Kunstwerk mit freien Gestaltungsmöglichkeiten.
